Von der Schmugglerstadt an den Fuss des Gran Sasso

Ruth Pool | 15.12.2016

In Amatrice, der ehemaligen Schmugglerstadt, am Fusse der Monti Laga, haben wir uns am Vorabend mit Spaghetti Amatricana gestärkt. Das Originalrezept stammt aus diesem kleinen Städtchen, das im Mittelalter sogar ein eigenes Münzrecht hatte. Bei schönstem Wetter nimmt die Baumelergruppe gemütlich den ersten Aufstieg zum Lago di Campotosto in Angriff. Morgenstille umgibt uns und am Weg blühen unzählige Blumen und Orchideen. Schon nach einigen Kilometern lockt uns eine Locanda mit Kaffee und Chinotto. Gemütlich fahren wir am erst im 20. Jahrhundert enstandenen See entlang. Bis zum 2. Weltkrieg wurde hier Torf abgebaut, heute ist das Gebiet aufgrund der vielen Vogelarten für Ornithologen interessant. Ausser im Juli und August sind hier nur noch ca. 100 Menschen wohnhaft und Abertausende von Schafen. Im Winter ziehen die Herden Richtung Rom ins Flachland.

Bei unserem ersten Picknick am See bringt uns ein junger Italiener seine "Arrosticini" zum versuchen. Anschliessend geniessen wir die erste Abfahrt, bevor es wieder aufwärts geht zur Hochebene am Fusse des Gran Sasso. Bei der Kapelle S. Vincenzo erwartet uns Martin mit süssen Früchten und Snacks. Ein traumhafter Ausblick bietet sich uns. Links von uns verläuft der Sentiero "Wojtyła", rechts erhebt sich der Cima Giovanni Paolo. Nachdem Johannes Paul II. sich unzählige Male in diese grandiose und einsame Bergwelt zurückzog um zu wandern, weihten die Einheimischen eine Kapelle und gaben einem Wanderpfad und Berggipfel ihm zu Ehren seinen Namen. Viel zu schnell ist die Velofahrt durch diese traumhafte Landschaft zu Ende und wir erreichen Fonte Cerreto. Ich genehmige mir ein Gelato und einen frischen Granatapfelsaft, andere geniessen einen guten Wein mit Käse und Salsice. Ein wunderbarer Abruzzenvelotag geht zu Ende.


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