Wild Atlantic Way - Irlands spektakulärer Westen

Rita Stöckli | 21.04.2020

Zu Irlands Westen gehören einige der eindrücklichsten und faszinierendsten Landschaften Europas. Der wilde Atlantik hat hier die Küste modelliert, vorgelagerte Inseln geschaffen, atemberaubende Klippen geformt und abgeschiedene Traumstände entstehen lassen.

 

Dingle Halbinsel – eine Herzensangelegenheit

National Geographic hat sie einmal als schönsten Ort der Welt bezeichnet. Karge Moore wechseln sich ab mit grün schattierten Hügeln. Strahlend weisse Sandstrände werden umspült mit kristallklarem Wasser, in dem sich je nach Wetter und Tageszeit die wildesten Farben des Himmels spiegeln. Hinter jeder Wegbiegung eröffnen sich neue magische Ausblicke. Die Route auf dem „Sleahead Drive“ führt mitten ins Herz der irischsprachigen Gaeltachtregion. Hier werden die alten Traditionen noch gelebt. Hier spürt man die keltische Vergangenheit.

 

Great Blasket Island – Seelennahrung

Great Blasket Island ist etwas ganz Besonderes und eng verbunden mit Peig Sayers. Sie war eine der herausragendsten Erzählerinnen Irlands. Ihre Geschichten wurden aufgeschrieben und handeln vom einfachen Leben auf der abgelegenen Insel, einem Leben geprägt von Arbeit und Entbehrung, von Unglück und Not, aber auch von Musik und Tanz, von Witz und Schlagfertigkeit. Die Menschen haben die Insel längst verlassen, die Natur hat das kleine Dorf zurückerobert. In den efeuumrankten Häuserruinen haben sich Rotkehlchen eingenistet. Unten am Strand tummeln sich Seehunde. Die Wanderung über die Hügel führt durch Moor und Heide. Die Stille der Umgebung lässt den Alltag entschwinden. Ruhe kehrt ein in die Seele.

 

Cape Clear Island – Inspiration für den Geist

Meeresarme, Landzungen, Halbinseln und Inseln wechseln sich ab auf der Überfahrt durch die Roaring Water Bay. Nicht selten werden hier Delfine und andere Meeresbewohner in ihrer natürlichen Umgebung gesichtet. Faszinierend sind die gewandten Flugkünste der Basstölpel, die in pfeilschnellem Sturzflug ins Meer eintauchen auf der Suche nach Nahrung. Cape Clear ist die südlichste der bewohnten irischen Inseln. Das Inselleben vermittelt Naturverbundenheit und Bodenständigkeit. Zeit hat hier einen eigenen Rhythmus und die Gelassenheit der Bewohner ist ansteckend. Dass sie erfinderisch sind, wenn es um’s Überleben in ihrer Abgeschiedenheit geht, haben sie mehrfach mit innovativen Projekten bewiesen: das köstliche Eis aus Ziegenmilch zum Beispiel oder der Aufbau der erfolgreichen Gin- und Whiskey-Destillerie.

 

Meine Tipps

1. AKTIV: Auf der Iveragh Halbinsel türmen sich mit den Macgillycuddy’s Reeks die höchsten Berge Irlands. Wir wandern im uralten Eichenwald und lassen uns verzaubern…

2. WISSEN: Irland ist keltisch geprägt. Nie wurde es durch die Römer erobert und es blieb bis ins frühe Mittelalter, als skandinavische Wikinger die irischen Küsten angriffen, von fremden Eindringlingen verschont. So konnte sich eine eigenständige Kultur entwickeln, die sich bis heute in der gälischen Sprache, in der irischen Musik und in den lokalen Traditionen ausdrückt.

3. GENUSS: Das krümelige irische Sodabrot schmeckt herrlich mit leicht gesalzener Butter und einem Stück geräucherten Lachs aus dem Burren Smoke House. Dazu ein Glas dunkel schäumendes Guinness. Das ist Genuss pur.

 



Looscaunagh Lough.
Die Ruinen von Three Castle Head.
Die Landzunge Sleahead.
Dan Foley's Pub in Anascaul.
Spektakulär windet sich der Weg hinab zum Dunquin Pier.

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