Sardiniens Süden – Traumstrände, Naturschönheiten und Zeitzeugnisse

Karin Meier | 20.08.2019

Der Süden ist touristisch viel weniger erschlossen als die bekannte Costa Smeralda im Norden. Vielleicht spürt man gerade dies, vielleicht fühlt man sich gerade deshalb richtig Willkommen!


Sind es die vielen Farben, die verschiedenen Gerüche und die abwechslungsreiche Natur, was an Südsardinien fasziniert? Ist es das Meer mit seinen unglaublichen Blautönen von türkis über hellblau, von hellgrün bis dunkelblau? Oder ist es die Offenheit und Freundlichkeit der Sarden? Sie seien verschlossen und misstrauisch, davon ist aber im Süden Sardiniens nichts zu spüren. Ist es vielleicht der Wind, der einem um die Ohren pfeift und dann wieder als laues Lüftchen umschmeichelt? Ich erlebe solche Gegensätze auf fast all meinen Touren, aber Südsardinien ist irgendwie anders. Schon gar nicht ist es ein Copy-paste von Nordsardinien, wie mir ein Gast sagte, sondern es ist ein komplett anderes Gebiet.

Als ich den Nordteil der Insel vor 6 Jahren das erste Mal für Baumeler bereiste, erschien sie mir karg und sperrig, die Bewohner waren verschlossen und unnahbar und ich fühlte mich ständig beobachtet. Doch ich wollte das Land besser kennenlernen und sie mit all ihren Facetten erleben. Ganz langsam und zaghaft öffneten sich nun die Bewohner und die Insel offenbarte sich mir mit ihrer ganzen Pracht.

Als ich nun die neue Reise im Süden zusammenstellte, wurde ich sofort mit grosser Herzlichkeit und Offenheit empfangen. Die herrliche Küste mit ihren weissen Sandstränden und dem kristallklaren Meer, die abwechslungsreiche Landschaft, die Weite und der Wind, die rosa Flamingos scheinen die Menschen milder und fröhlicher zu stimmen.

Sei es Roberto, welcher uns durch den Naturschutzpark «la Giara» führt, uns an die wilden Pferde heranpirschen lässt und mit stolz geschwellter Brust von seiner Insel schwärmt, oder Nina, welche uns in ihrem Agriturismo mit ihren typisch sardischen Köstlichkeiten verwöhnt (alles hausgemacht, versteht sich) oder Michele, welcher uns die Ruinen des antiken Nora – der vermutlich ältesten Stadt Sardiniens – näherbringt. Immer hat man das Gefühl, ein willkommener Gast zu sein.

Wenn wir uns dann auf den Weg zu den Nuraghen – gewaltige prähistorische Wehrturmanlagen – machen, wird uns bewusst, dass diese herrliche Insel noch viele Geheimnisse verborgen hält, die sie uns nur zaghaft erschliesst.

 

MEINE TIPPS

1. KREATIV: Auf der herrlichen Küstenwanderung am Capo Sparivento, mit der Meeresbrise in der Nase, die verschiedenen Blautöne des Meeres bestaunen und sich bewusstwerden, wie klein man selbst ist.

2. WISSEN: In der Wissenschaft immer noch umstritten, ist das sardische Urvolk und seine zum Teil 5000 Jahre alten Steintürme, die Nuraghen. Sie sind und bleiben geheimnisvoll.

3. GENUSS: Culurgiones! Sardische Teigtaschen, gefüllt mit Kar- toffeln, frischem Pecorino Käse und mit Minze gewürzt, dazu ein gutes Glas Cannonau, der sardische Rotwein, was will man mehr?

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