Mecklenburg-Vorpommern – Im Land der ruhigen Naturschätze

Manuel Liebig, TMV | 17.04.2019

Im Nordosten Deutschlands gelegen, gut erreichbar von Hamburg und Berlin liegt ein Naturidyll, was sich ideal zu Fuss, mit dem Rad oder Kanu entdecken lassen kann.

Es sind hier nicht die grossen Gipfel, die begeistern – die höchste Erhebung beträgt gerade einmal 179,2 m. Es sind die Sichtachsen und Naturräume im am dünnsten besiedelten Bundesland Deutschlands, die einen Inne halten lassen. Fast ein Drittel des Landes, vergleichbar mit der Fläche des Kantons Graubünden, steht unter Naturschutz. Drei Nationalparks, zwei UNESCO Weltnaturerbe, sieben Naturparks und 2‘000 km Küstenlinie sind zunächst nur beeindruckende Zahlen, aber bieten in Summe eine eindrucksvolle Naturkulisse für Wanderer und «Draussen-Menschen».

Die Küste ist insbesondere im Herbst und Winter noch wild und rau, an den Stränden spürt man die Kraft des Meeres – regelmässig brechen Uferstücke ab, das Meer raubt sich das Land und als Mensch ist man froh, dass nicht alles reguliert und normiert ist. Mecklenburg-Vorpommern ist ehrlich, seine Bewohner anfangs etwas zurückhaltend, aber dann umso herzlicher, wenn man sich mit ihnen wirklich beschäftigt. Das im Herzen sonnige Gemüt wird vielleicht auch davon geprägt, dass die Region mit der höchsten Sonnenscheindauer von ganz Deutschland aufwarten kann.

 

PERFEKTE WANDERBEDINGUNGEN

Tausende Kilometer Wanderwege laden meist naturbelassen ein, auch abseits der Strassen kreuz und quer durchs Land zu gehen. Viele Touren sind gut markiert. Drei Europäische Fernwanderwege führen durch das Land – einer von der Ostsee nach Süden, einer von der Oder zur Elbe, der dritte immer an der Küste entlang. Die Tagesetappen liegen zwischen entspannten 10 und sportlichen 25 Kilometern. Hinzu kommen zahlreiche Stern- und Rundtouren. Ausserdem finden Wanderer in allen Regionen spannende Kurztouren. Zu den Highlights zählt der Hochuferweg auf den Kreidefelsen von Rügen. Er wurde wiederholt zu den Top 10 der deutschen Wanderwege gekürt und ist mit 12 km eine entspannte Tagestour, auf der noch Zeit bleibt, den Baumwipfelpfad in Prora zu besuchen.

Himmlische Ruhe und selige Eingebungen versprechen historische Pilgerwege inmitten beruhigender Weite und befreiender Stille. Auf der «Via Baltica», dem «Jakobus-Pilgerweg der heiligen Birgitta von Schweden» oder dem «Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte» können Wanderer dem Himmel nah kommen. Es sind die ruhigen Momente, das Innehalten und Durchatmen, womit sich die Wandererlebnisse in Mecklenburg- Vorpommern so nachhaltig ins Gedächtnis prägen.

 

SCHLEMMERN WAS DIE REGION HERGIBT

Die kulinarischen Facetten sind so bunt und vielfältig wie das Land und seine Regionen. Aus Meer, Seen und Wäldern, von Feldern, Wiesen und Weiden kommt so gut wie alles, was auf Tafeln und Tischen landet. In bester Qualität. Was gibt es Köstlicheres als ein frisches Brötchen mit butterzartem Fisch noch warm aus dem Räucherofen? Wer käme nicht ins Schwärmen bei einem würzigen Ziegenkäse? Wer könnte je die leckere Wildschweinsalami auf frischem Landbrot vergessen, begleitet mit einem herben Schwarzbier während einer langen Wanderpause. Sie haben nun sicherlich Appetit bekommen. Über 250 Hofläden und Hofcafés im ganzen Land verstreut freuen sich auf Sie.

 

TIPPS VON DER REISELEITERIN MANUELA CASAGRANDE

1. AKTIV: Auf wenig befahrenen Wegen gelangt man zu Fuss oder per Velo im Schatten von Alleen und Wäldern auf die Kühlung, die Hügelkette im Rücken von Kühlungsborn. Unterwegs sorgen schöne Ausblicke für Abwechslung: Über die Getreidefelder und bei klarer Sicht bis nach Dänemark.

2. WISSEN: Das idyllisch zwischen Seen gelegene Schloss Schwerin ist einen Ausflug wert. Weiter lohnt sich auch ein Besuch im benachbarten Staatlichen Museum. Es besitzt eine beeindruckende Sammlung an niederländischen Stillleben aus dem 17. Jahrhundert.

3. GENUSS: «Grün gefangen, braun gegessen, schwarz verkauft» witzeln die Mecklenburger über den Aal. Warm aus dem Räucherofen ist der Aal eine Delikatesse. Anstelle des Genusses des sehr selten gewordenen Aals, empfehlen wir jedoch einen mit Wacholder geräucherten Hering oder Lachs.

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