Die Feuerinseln - Von Lipari bis Stromboli

Annina Stammbach | 12.02.2019

Die sieben wunderschönen Vulkaninseln lassen das Wanderherz höher schlagen. Wir geniessen mediterrane Lebensweise, begegnen fröhlichen Menschen und kommen dem aktiven Vulkan Stromboli sehr nahe.

Warum kehren viele Wanderreisende begeistert von den Inseln des griechischen Windgottes Eolos (Äolische Inseln) zurück?

Nach einer abwechslungsreichen Anreise, zuletzt mit einem Aliscafo (Tragflügelboot), erreichen wir die lebhafte Insel Lipari. Die herzliche Begrüssung am Hafen ist jedes Mal auch für mich ein besonderer Moment. Ich bin angekommen! Jetzt kann ich meinen Gästen die Vielfalt der «7 Schwestern» zeigen und das ansteckende «Liparifieber» weitergeben.

Tolle, anspruchsvolle Wanderungen unternehmen wir auf Panarea, Salina und Stromboli, erholen uns auf geruhsamen Bootsfahrten, baden im türkisblauen Meer und trinken einen Apéro bei Bartolo am kleinen Hafen.

Vulcano empfängt uns mit seinem penetranten Schwefelgeruch. Ich freue mich immer auf das «Verjüngungsbad» im grau-blubbernden Fangobecken. Ui, wie man da noch tagelang riecht! Oben auf dem Vulcano dampft es aus allen Ritzen, wir betrachten bizarre Schwefelkristalle aus nächster Nähe – aktive Geologie.

Berühmter ist der Stromboli. Ein magischer Name! Ein tätiger Vulkan, den man besteigen kann! Unvergesslich, den Moment einer Explosion vom Kraterrand aus zu beobachten. Glühende Steine werden ausgespuckt und kollern auf der Feuerbahn hinunter bis zum Meer, wo sie zischend verschwinden. Mit Taschenlampen steigen wir ab durchs Aschefeld, eine Leuchtkäferkolonne in der schwarzen Nacht.

Wasser ist Mangelware auf allen Inseln. Nur Lipari hat eine Entsalzungsanlage, zusätzlich versorgen Tankschiffe von Napoli die Inselgruppe mit dem lebenswichtigen Nass. Salina ist die Grüne, die einzige Insel mit eigenem Wasser. Dort besteigen wir den höchsten Gipfel des Archipels, 960 Höhenmeter über dem Hafen. Dichte Vegetation bietet Schattenplätze für die Verschnaufpausen. Der Gipfelblick ist unermesslich, in der Ferne grüsst der Ätna auf Sizilien. Hier wächst auch die feine, süsse Malvasiatraube, die im Herbst an der Sonne getrocknet wird. Mmh, oft wird das Abendessen mit einem Gläschen dieses Goldtropfens «Malvasia» abgerundet.

Darum… salute und Prost und bis bald in Süditalien!

MEINE TIPPS

1. AKTIV: Wir steigen auf den dampfenden Vulcano, schwimmen im Meer, erklimmen, wenn es das Vulkaninstitut erlaubt, den feuerspeienden Stromboli und beobachten aus nächster Distanz seine Tätigkeit!

2. WISSEN: Obsidian, vulkanisches Glas, Handelsgut der ersten Bewohner, säumt unseren Weg, gemischt mit dem weissleuchtenden Bimsstein, da jauchzt das Sammlerherz.

3. GENUSS: Wir werden überall verwöhnt mit frischem Fisch, Salat mit Kapern, Granita und Gelati, ein Glas Malvasia mit Sesaminiguetzli, alles mit Liebe zubereitet.


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