Andorra - Zu Fuss durch das Wanderparadies

Gabriela Schenker | 21.01.2019

In den Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien, liegt der grösste Zwergstaat Europas. Mit mehr als 60 Gipfeln über 2500 m, zahlreichen Tälern und Wiesen mit wilden Blumen und Adlern, die über den Bergen kreisen, ist Andorra ein Paradies für Wanderer.

Das Fürstentum Andorra bietet eine geschichtsträchtige Vergangenheit und ist das einzige Land der Welt, in dem zwei ausländische Amtsträger die Funktion des Staatsoberhauptes wahrnehmen. Mit 77‘000 Einwohnern und 468 km2, vergleichbar mit der Fläche vom Kanton Obwalden, ist Andorra der Fläche nach der grösste der sechs europäischen Zwergstaaten. Die Mehrheit der Einwohner lebt in der Hauptstadt Andorra la Vella sowie in der Nachbargemeinde Escaldes-Engordany. Somit bleibt viel Platz für die wunderbare Natur.

Viel Abwechslung auf kleinem raum

Andorra ist voller Gegensätze. Moderne Bauten und Shoppingzentren prägen das Bild der Hauptstadt, und ein paar Kilometer weiter finden wir ruhige, abgeschiedene und menschenleere Täler. Intakte Natur mit einer enormen Artenvielfalt an Blumen sowie Landschaften, die UNESCO Weltkulturerbe sind, wie das Val Madriu mit seinen nicht mehr bewirtschafteten Almen und seinem Schmugglerpfad. Dieser Pfad wurde früher in erster Linie von Schmugglern benutzt, um andorranischen Tabak in Nacht- und Nebelaktionen nach Frankreich zu bringen, heute ist es ein bezaubernder Wanderweg. Der einzigartige Sorteny Naturpark mit seinem botanischen Garten, wo über 800 Blumenarten zu bestaunen sind, die wunderschöne Granitlandschaft des «Circ de Pessons» mit seinen markanten Bergformationen und dem Ensemble der 17 Seen und Teiche oder das Inclestal mit der Siscaro-Hochebene mit den mäandernden Bergbächen – all dies und noch vieles mehr gibt es zu entdecken.

Tausendjährige geschichte

Nebst der wunderschönen Landschaft gibt es in Andorra auch Kulturdenkmäler wie das wunderschöne Santuari de Meritxell zu bestaunen. In der Basilica minor wird die Jungfrau von Meritxell, Schutzpatronin des Fürstentums, verehrt. Auch das kleinste Parlament Europas im Casa de la Vall, «Haus des Tales», aus dem 16. Jahrhundert in der Hauptstadt ist sehr sehenswert. Weiter lohnt es sich, im Museum Casa Cristo einen Blick auf die Lebensweise einer einfachen andorranischen Familie, wie sie im 19. Jahrhundert normal gewesen ist, zu werfen. 

 

MEINE TIPPS

1. NATUR: Auf dem Collada del Pessons geht jedem Bergwanderer das Herz auf. Die spektakulären Ausblicke auf die alpine Bergwelt der Pyrenäen mit den unzähligen Bergseen sind einfach umwerfend.

2. WISSEN: Katalanisch ist die offizielle Landessprache und Euro die Währung. Im als Steueroase bekannten Fürstentum ist zollfreies Einkaufen immer noch möglich.

3. GENUSS: Überwiegend katalanisch ist das andorranische Essen, wird jedoch sowohl durch die französische als auch durch die spanische Küche beeinflusst. Wein wird gerne getrunken, zum Mittagessen wird er oft mit Wasser verdünnt.


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