Weltkulturerbe St. Gallen - Norbert Bischofsberger zeigt seine Heimatstadt

Norbert Bischofsberger | 21.04.2020

Der Stiftsbezirk St. Gallen gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe – ein kulturelles und spirituelles Highlight. Der Einsiedler Gallus und Abt Otmar sind die Begründer der Mönchsgemeinschaft und des Klosters St. Gallen. Das Kloster wird im Mittelalter mit seiner einzigartigen Bibliothek zu einem kulturellen Zentrum in ganz Europa. Wir wandeln auf den Spuren der Gründerväter der Stadt. Wir erkunden die schmucke Altstadt – eine wahre Trouvaille - und entdecken St. Gallen als spirituellen Ort und als Kraftort. Der Theologe und Moderator Norbert Bischofberger zeigt Ihnen seine Heimatstadt.

 

PROGRAMM

WELTBEKANNTE MODE- UND TEXTILSTADT

Vom Bahnhof aus gehen wir zuerst über den «roten Platz». So nennen die St. Gallerinnen und St. Galler ihre Stadtlounge, gestaltet von der Künstlerin Pipilotti Rist und dem Architekten Carlos Martinez. Unser Weg führt am traditionsreichen Textilmuseum vorbei. Es erinnert an die wechselvollen Zeiten der Leinwand- und Textilindustrie in der Region und an die Blütezeit der Stickerei. Mode, edle Textilien und Stickereien sind bis heute Bestandteile eines wichtigen Wirtschaftszweigs in der Gegend.

 

GALLUS UND DER WILDE BÄR

Am Fuss des Wasserfalls der Steinach am Rand der Altstadt erfahren wir die Hintergründe der Legende über den heiligen Gallus. Hier soll er einst einem Bären befohlen haben, Holz für ein Feuer zu sammeln. Bis heute ist der Bär präsent im Wappen der Stadt St. Gallen. Wer war Gallus und warum hat er sich gerade in dieser Gegend niedergelassen? Welches ist die tiefere Bedeutung dieser Legende von der Begegnung von Mensch und Tier? Ist der spirituelle Ort St. Gallen auch ein Kraftort?

 

SCHMUCKE ALTSTADT UND KULTUR VON WELTRANG

Wir schlendern durch die Gassen der Altstadt und bewundern einige der 111 Erker. Sie schmücken die Hausfassaden und auch sie erinnern an erfolgreiche Textilkaufleute. Später besuchen wir die Stiftskirche von St. Gallen. Die barocke Klosteranlage zeugt von der Blüte und Prachtentfaltung der Fürstabtei St. Gallen im 17. und 18. Jahrhundert. Die Kirche bildet den Endpunkt einer langen Reihe barocker Klosterkirchen, erbaut von Architekten und Künstlern aus dem Vorarlberg und aus Süddeutschland. Im Früh- und Hochmittelalter war St. Gallen eines der bedeutendsten Klöster des Abendlandes. Davon zeugen heute noch die Schriften in Stiftsbibliothek und Stiftsarchiv. Als Highlight des Tages sehen wir im Stiftsarchiv den St. Galler Klosterplan aus dem 9. Jahrhundert im Original. Es ist die älteste erhaltene Architekturzeichnung des frühen Mittelalters. Auf fünf aneinandergenähten Pergamentblättern stellt er den idealen Plan eines Klosters dar und enthält wichtige Informationen über Bräuche und Sitten vergangener Zeiten.

 

 

Beschauliche Altstadt. / © Mattias-Nutt
Führung in der Kathedrale. / © Mattias-Nutt
Kamelerker. / © Mattias-Nutt
Schmucker Erker. / © Roland Gerth
Stadtlounge. / © Daniel Frei
Textilmuseum Ausstellung St. Gallen. / © Tobias Siebrecht

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