Die Toskana abseits der Touristenströme geniessen

Barbara Frey | 18.04.2018

Wir von Baumeler gehen zwar in Gegenden, die viele in- und ausländische Reiseanbieter ebenfalls im Katalog haben, und wir gehen auch in von Touristen aus aller Welt besuchte Destinationen wie Siena. ABER wir gehen zu Fuss und immer wieder auf Pfaden und durch Orte, die ein wirklich authentisches Erleben des Landes ermöglichen. Wer kennt schon Radda, unseren Hotelstandort? Ein kleines, auf einen Hügel geklebtes, mittelalterliches Dörfchen. Wir wohnen in einem Adelspalast, dessen geräumige Zimmer über Treppen und verwinkelte Korridore zu erreichen sind. Manchmal muss man grad nochmals zurück, weil man um die falsche Ecke abgebogen ist! Und wenn man aus dem Fenster schaut, wähnt man sich in einem Film aus anderen Jahrhunderten.

Jeden Tag erkunden wir auf Schuster´s Rappen Dörfer und kleine Städte, wo wir den wirklichen Alltag in diesem weltberühmten Weinbaugebiet, dem Chianti, hautnah erleben, wo wir mit der lokalen Bevölkerung ein paar Worte wechseln können, und wo unser Gaumen mit lokalen, traditionsreichen und saisonabhängigen Gerichten verwöhnt wird. Zu den Erklärungen eines leidenschaftlichen Winzers degustieren wir verschiedene Jahrgänge seines Chianti classico, und anschliessend steigen wir durch die alte Stadtmauer hinauf ins Städtchen zu einem Risotto, das auf der Zunge zergeht.

Und was zu sagen über unsere Wanderung nach San Gimignano, die Stadt der hundert Türme? Von weit her erkennen wir sie am Horizont und es scheint unmöglich, dass wir zu Fuss dorthin gelangen und doch tun wir genau das! Die Türme kommen immer näher, während wir durch Wälder, Weinberge, Olivenhaine und über Wiesen und Felder wandern, das Ziel stets vor Augen. Das Städtchen kann ganz schön überlaufen sein, aber wir nehmen einfach die Seitengassen und lassen uns an einem der Tischchen nieder, bestellen «il piatto del giorno» oder einen frischen Salat mit einem Stück pecorino (Schafkäse) und dem typischen pane toscano (ohne Salz) zu einem herrlichen Glas Vernaccia von San Gimignano….. ah, il dolce far niente! Die anschliessende Stadtführung nährt auch unseren Hunger nach Kultur und Geschichte.

Die letzten drei Tage ziehen wir ans Meer, aber nicht ohne unterwegs einen Abstecher nach Siena zu machen: so ein bisschen Grosstadtflair mit dem typisch italienischen „Chaos“, nach 4 Tagen Natur, kann wohltuend und sogar geniesserisch sein, vorallem wenn die Stadtführerin interessant und begeisternd erzählt.

Das Hotel am Meer ist ein klassischer, eleganter «Hotelkasten» inmitten eines Steineichenwaldes, fast schon ein kleiner Schock, nach dem verwinkelten Palast in Radda! Aber hier liegt das Meer direkt vor der Türe, ein kilometerlanger Sandstrand, wo man auch abends noch die Füsse vertreten oder unter dem Sternenhimmel meditieren kann. Hier sind wir im Land der Etrusker und wandern dann auch an verschiedenen Etruskergräbern vorbei nach Populonia, einem zauberhaften Städtchen mit Weitblick aufs Meer und die toskanischen Inseln. Wir kehren in der Dispensa Desideri (Vorratskammer der Wünsche!) ein, wo die Ribollita (Kult gewordene, traditionelle Brotsuppe der armen Leute) einfach ein Muss ist. Den letzten Tag verbringen wir in den Colli Metallifere (Metallhügel) mit ihren Steineichenwäldern; und tatsächlich sehen wir hier diese Bäume in allen ihren Lebensphasen (eindrücklich leuchtend orange, wenn sie frisch «geschält» worden sind). Aber auch vorbei an Olivenbäumen, Pinien, Erikas, Zistrosen und anderen duftenden Büschen der Macchia Mediterranea bis hin zum Lago dell´Accesa, am Horizont immer wieder das Meer.

Zum Abschluss kehren wir «beim Grafen» ein, einem typischen Restaurant mit Weitblick. Der Wirt selbst schenkt einen edlen Tropfen ein und begibt sich dann in die Küche, um das Beste für uns hervorzuzaubern.

Sind Sie gluschtig und neugierig geworden? Dann rufen Sie uns doch einfach an.


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