Armenien - Auf zwei Rädern durch eine Wunderwelt

Christian Metzger | 12.09.2018

Südlich des Kaukasus eröffnet sich uns ein Land, welches langsam aus seinem  Dornröschenschlaf erwacht. Hier ist die Natur noch ursprünglich, rau und reizvoll.

Armenien bietet eine geschichtsträchtige Vergangenheit und ist der erste christliche Staat überhaupt. Im Jahre 301 nahm König Tiridates das Christentum an, danach folgte eine lange Zeit der Eroberungen und Vertreibungen, doch die Armenier überlebten diese Zeiten zusammengehalten durch ihren Glauben und ihre gemeinsame Sprache mit ihrem auf der Welt einzigartigen Alphabet.

Die armenische Bergwelt zu entdecken heisst sich auf eine abwechslungsreiche und naturbelassene Landschaft einzulassen. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der einheimischen Bevölkerung ist einmalig und bestimmt auch unseren Tagesrhythmus. Als Velofahrer ist man hier noch ein Exot, wird an jeder Ecke begrüsst und ehe man sich versieht, sitzt man in einem armenischen Wohnzimmer bei Kaffee und sehr süssem Gebäck. Mit Händen und Füssen oder mit Hilfe des lokalen Fahrers kommt die Verständigung in Fahrt und beim gemeinsamen Nachtessen in einer Familienpension fühlen wir uns schnell in der Hausgemeinschaft aufgenommen.

Auch die Landschaften wissen zu begeistern. Einsame Gebirgstäler, steppenartige Hochebenen und der auf 1900 m gelegene Sewan See, rund doppelt so gross wie der Bodensee, bieten tolle Einblicke in Armeniens landschaftliche Vielfalt. Auf den Spuren der alten Karawanen folgen wir der legendären Seidenstrasse, überqueren auf dem Weg zum geheimnisvollen Kloster Tatew das Tal mit der Gondelbahn und entdecken die mystische Basaltsäulenformation «Symphony of the Stones» auf unserem Weg nach Yerewan. 

Die geschäftige und moderne Hauptstadt bildet einen Kontrast zum ländlichen Leben. Hier pulsiert das Leben, jeden Tag entstehen neue Geschäfte und zeugen von der Geschäftstüchtigkeit der Armenier, welche unter der langen Zugehörigkeit zur Sowjetunion etwas verloren gegangen war. Mit viel Optimismus wird hier an der Zukunft gearbeitet. Auch der Bike-Bereich gehört dazu, findet man doch vermehrt internationale Markenvertretungen in der Stadt. Da wäre es natürlich schön, wenn möglichst viele Naturliebhaber über Armeniens Wege und Trails radeln würden. Oder wie ein lokaler Biker meint: «Let’s go outside and see Armenia!»

 

MEINE TIPPS 

1. AKTIV: Das zerklüfte Gebirge mit seinen Pässen bietet dem Velofahrer eine Vielfalt von Übergängen mit spektakulären Ausblicken. 

2. WISSEN: Die zahlreichen Klosteranlagen an schönsten Aussichtslagen zeugen von der langen christlichen Vergangenheit und ihrer grossen Bedeutung für die Entwicklung des Landes. 

3. GENUSS: Frische Kräuter und das Fladenbrot Lawasch gehören zu jedem Essen dazu und geben den armenischen Speisen eine spezielle individuelle Note.


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