Entschleunigendes Reisen

Barbara Storti | 15.02.2017

«Es gibt Wichtigeres im Leben als stets seine Geschwindigkeit zu erhöhen.» (Zitat), leuchtet mir im Bus vom News-Bildschirm entgegen, während ich über meinem Vortrag «Entschleunigendes Reisen» brüte. Und darüber, wie sich die Zeit aus dem Staub macht, sobald Tempo den Ton angibt.

Was ist denn diese Zeit, die rast, still steht oder kein Ende nimmt, diese Zeit, die wir haben oder nicht haben, uns stehlen, gewinnen, sparen oder zu Geld machen wollen, die wir ausnützen, totschlagen vertrödeln und vergeuden? Als ob Zeit Geld wäre und nicht unser Leben. Am liebsten ist mir die Zeit, die ich vergesse.

Zu «schleunig» steht im Herkunftswörterbuch: «schnelle Bewegung im Kreis, vom Mühlrad». Die Tretmühle der fremdbestimmten Zeit zu verlassen, um den eigenen Rhythmus zu finden, das wünschen wir uns immer wieder. Auf Knopfdruck ist das nicht möglich, wenn um uns herum Tempo der höchste Wert ist.

Malen hilft uns dabei. Malen bedingt Hingabe, Eintauchen ins Geschehen der Farbe und dass wir unsere Sinne öffnen. Im Malen finden wir den eigenen Rhythmus, vergessen die Zeit und erreichen, wie ein Kind, die Selbstvergessenheit, in der die Zeit stillsteht und zugleich im Flug vergeh


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